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Zeitgemäße Betrachtungen

21
Nov
2006

Stichworte

Gefunden bei Distelfliege.

Netzwerkeln:
Wichtig, dabei die Möglichkeiten und Grenzen zu kennen. Das merk' ich gerade hier, wo's wirklich brennt, aber die Koordination des Widerstands bzw. die Konzeption von Alternativen nicht so recht in die Gänge kommt, weil die Kommunikation noch nicht funzt.

Insgesamt aber superwichtig: weil die bestehenden "offiziellen" Strukturen immer weniger tragen. Diejenigen, die diese nämlich in Gang halten müßten, kriegen's nimmer auf die Reihe, schwafeln von "Selbstverantwortung", meinen aber nur, daß halt diejenigen, die eh schon benachteiligt sind, vollends durch's bald nur noch in der Theorie vorhandene soziale Netz rutschen.
Netzwerkeln ist da ja was anderes, da haben alle was davon, da geht's eben nicht nur um's "Selbst"...

Zusammenkommen:
Ja. Gerne. So oft wie's geht.
Weil das Virtuelle die Unterfütterung des Realen sein sollte, nicht umgekehrt. Weil wir alle uns allzu leicht im Unkonkreten verlieren können, dieser Tage und Zeiten.

Kollektive:
Mit dem Wort tu' ich mir ein bissl schwer, weil ich die dazugehörige Kultur so gar nicht kenne.
Reden wir von Heilsgemeinschaft, da tu' ich mir leichter (da haben dann wohl andere Verständnisschwierigkeiten ;-))
Will sagen: Gemeinsame Grundausrichtung und verantwortungsvolle Verbundenheit bei gleichzeitiger individueller Ausprägung. Demokratie des Konsens. Wagnis des Vertrauens.

Kommunen:
Hier habe ich wieder das Wortproblem - damit ist wahrscheinlich etwas gemeint, das einen anderen kulturellen Geschmack hat, als das, was ich mir als gemeinschaftliches Leben vorstelle. Ein solches ist aber mittel- bis langfristig mein erklärtes Ziel. Wichtig dabei sind mir jedoch Rückzugsmöglichkeiten für alle. Ich muß eine eigene Tür hinter mir zumachen können und ungestört sein. Das schließt aber eine Gemeinschaftlichkeit nicht aus!
Also: ein großer Hof mit individuellen Wohnbereichen und einem gemütlichen Gemeinschaftsraum mit Koch-, Rumhäng- und Musikmachmöglichkeit.

Selbstverantwortung:
Ist für all dies nötig. Und oft so schwer - die empfundenen und vorhandenen Widerstände sind groß. Aber trotzdem! Dennoch! Und erst recht!

Freiheit:
Ist Weg und Ziel.

War gut, dies aufzuschreiben, in einer Zeit, in der mir oft das Herz ganz tief nach unten rutscht und ich manchmal nicht weiter schauen kann als bis zum nächsten Atemzug...

5
Nov
2006

Remember, remember...

reVolution

Freedom! Forever!

31
Okt
2006

In Bewegung kommen

Sven schrieb eine umfassende Standortbestimmung, deren Lektüre ich Euch allen ans Herz legen will.

Da ich ihm nicht die Kommentarspalte zusülzen möchte, sage ich selber mal kurz, was mir ergänzend dazu einfiel.

Weshalb geht denn niemand mehr auf die Straße? Wir alle hätten genügend Gründe dazu, deutlich mehr sogar als zu Wackersdorf- und Startbahn-West-Zeiten.

Die derzeitige politische Strategie maximiert die Vereinzelung. Nicht nur die des Individuums, auch die der jeweiligen Interessengruppen. Das ist ja ("divide et impera") erst mal nix Neues. Allerdings hat es wohl noch nie so global und umfassend funktioniert.

Viele öffentliche Medien greifen ebenfalls grusellüstern zu, wenn im Großen oder Kleinen wieder mal etwas passiert, und schlußfolgern passend: "Wehr dich nicht. Wer sich wehrt, riskiert Leib und Leben".

Dazu kommt (und daraus resultiert) dann der fatale Rückzug ins "Private" und "Unpolitische", die Vollziehung einer Spaltung von Lebenswelten, die faktisch zusammengehören - mit schlimmen Folgen, nicht nur in gewissen Szenen (ja, ich wiederhole mich linktechnisch, aber das ist wohl leider nötig).

Was die Demonstranten in den 80er Jahren einte, war deren persönliche Betroffenheit. Sie hatten Angst. Und redeten miteinander, trafen sich, tauschten sich aus, stellten irgendetwas auf die Beine, und wenn es nur eine kleine Mahnwache war. Irgendwann taten das immer mehr Leute. Und der Stein kam ins Rollen.

Was ist heute anders? Die Angst ist wahrscheinlich noch schlimmer geworden. Subtiler. Wir werden ja auch von doppelten Botschaften zugedröhnt, medial ummantelt in einer Weise, die damals undenkbar war. Wir sitzen vor dem Rechner statt in der Kneipe. Das macht einen Riesenunterschied! Ich will nun aber nicht nostalgisch werden, schätze die Vorzüge des Internet durchaus, nur glaube ich (und sagte es ja bereits mehrmals), daß das nicht reicht.

Es gibt ja eine neue Informationskultur abseits der Medien, und ich glaube, daß diese Kräfte (z.B. der Weblogszene) durchaus ins Konkrete wirken können. Allerdings sehe ich zum einen davon noch nicht genug, obwohl es viele postulieren. Und andererseits weiß ich um die Kraft des direkten Handelns.

Wir haben die Netze, die Maschinen, wir finden die Worte und Konzepte. Aber die lassen sich nicht anfassen. Die Hand meines Nachbarn in der Menschenkette jedoch war sehr real.

Ich höre schon von allen Seiten das wohlvertraute "das bringt ja eh nix". Wer sagt das? Und muß das so bleiben?
Ich will, daß sich etwas ändert. Ich will etwas ändern.

16
Aug
2006

Si tacuisses?

Daniel Haas von SpOn wünscht sich, Günter Grass hätte die Tatsache, daß er als 17jähriger Mitglied der Waffen-SS gewesen war, nicht öffentlich kundgetan.

"Grass hätte schweigen und die Enthüllung dem Schicksal überlassen sollen. Unwahrscheinlich, dass seine Waffen-SS-Zeit jemals zur Sprache gekommen wäre. Und wie gut wäre das gewesen."

Wäre es das wirklich?

Falls die Enthüllung tatsächlich "Verunsicherung und Vorurteile" schürt, warum dies nicht als eine Herausforderung begreifen, die endlich einmal aufräumt mit der allgemein verbreiteten Haltung, die sich an Unabänderlichkeiten klammert, anstatt Menschen und Schicksalen ihre Veränderlichkeit zuzugestehen?

Grass, der die eigene Verführbarkeit zugibt, sie analysiert, den Wandel zu demokratischen, menschenrechtsbezogenen Denken vollzogen hat und so zu einem "mutigen und streitbaren, geschichtsversessenen, nicht -vergessenen Autor" geworden ist, könnte als Vorbild gelten - für jene, die heute ebenso wie er damals ihren Ängsten, Verstrickungen und scheinbaren Ausweglosigkeiten anheimfallen und Sicherheit suchen in Systemen, die ja nur auf dem Nährboden solcher Gegebenheiten überhaupt gedeihen können. Rechtsextremismus ist meines Erachtens eine Ausdrucksform von Angst.

Nein, Günter Grass hatte keine "Schuld" abzutragen. Er hat Verantwortung übernommen, auch und gerade mit seiner jüngsten Offenbarung. Wenn er davon spricht, es sei "sein eigener Zwang" gewesen, der ihn zu seinem Geständnis gebracht habe, so glaube ich, daß er damit nicht die Zwanghaftigkeit eines Bettelns um Absolution meint, sondern die letzte Konsequenz der Verantwortung, zu der unabdingbar eben diese Ehrlichkeit gehört. Und damit führt er ein gesellschaftlich tief verwurzeltes Denken ad absurdum, dessen Auflösung lange schon überfällig ist.

31
Jul
2006

Blogstock

Moment, da flog mir gerade etwas haarscharf am Kopf vorbei. Möönsch, wer schmeißt denn da mit Stöckchen? Oh, der Martin war's! Dankeschön! :-)

Warum bloggst du?
Gute Frage.
Darüber denke ich seit heute morgen intensiv nach.
Ich denke es hat damit zu tun, daß ich mich sichtbar machen möchte. Nicht nur im Internet, sondern überhaupt.
Weil ich ganz allgemein daran interessiert bin, daß Menschen füreinander sichtbarer werden. Berührbarer. Begreifbarer.

Andererseits frage ich mich aber auch immer wieder, ob dies das richtige Medium dafür ist. In irgendeiner Ausschließlichkeit wäre es das wahrlich nicht! Als Teil des Ganzen scheint es zu funktionieren – wenn ich auch immer noch oft das Gefühl habe, irgendwie ins Leere zu schreiben. In letzter Zeit nicht mehr so sehr, da haben sich mittlerweile doch einige schöne Kontakte ergeben. Vielleicht braucht es auch einfach nur Zeit.

Eine Gefahr sehe ich jedoch im gesamten Internet-Gefüge: es bindet jede Menge Kraft im Abstrakten, die im Konkreten dringend gebraucht würde. Gegen Nazis zu bloggen ist das eine, auf die Demo zu gehen ist aber doch wirklich nötig!
Und mal wieder in die nächste Musikkneipe auf einen Drink, anstatt MP3s runterzuladen. (Das könnt Ihr auch morgen wieder machen, die laufen ja nicht weg ;-))


Seit wann bloggst du?
Seit dem 9. März 2005

Selbstportrait?
karansong

Warum lesen deine Leser deinen Blog?
Keine Ahnung. Irgendwer hier, der mich schlau machen möchte? ;-)

Welche war die letzte Suchanfrage, über die jemand auf deine Seite kam?
Karan (hey, ich hab ja mittlerweile ein richtig nettes Google-Ranking in Deutschland *freu*)

Welcher deiner Blogeinträge bekam zu Unrecht zu wenig Aufmerksamkeit?
Jo mei, mir geht's weniger um "Aufmerksamkeit" als um "Austausch"...

Dein aktuelles Lieblings-Blog?
Else Buschheuer

Welchen Blog hast du zuletzt gelesen?
Das von Sven

Wie viele Feeds hast du gerade im Moment abonniert?
Keine. Ich surf' halt so rum.

An welche vier Blogs wirfst du das Stöckchen weiter und warum?
An Naseweis, damit er endlich wieder mal was schreibt ;-)
An die Frau Kollegin Bärenschwester.
An die wilde Zia.
An Shaman-ca, die mich gerade schon wieder ganz wuschig gemacht hat mit ihren Cornwall-Bildern... ;-)

(Ach ja, falls Ihr in der Stöckchentracker-Graphik auftauchen wollt, bitte meine ID 12112212322122 hier reinposten.)

22
Jun
2006

18
Mai
2006

Jawoll!

man mußte sich wieder treffen, haben wir gedacht, künstler und geistesschaffende, alt und jung, alt und reich, quer durch den gemüsegarten. ich rede nicht von stammtischgefussel und verrülpstem ossigejammer, ich rede von brainstorming, gedankenaustausch, vom laut denken. man müßte ein café finden, in dem diskutiert wird, über früher, über heute, über die zukunft. so insgesamt. wo die reise hingeht in diesem dritten jahrtausend, wo sie künstlerisch hingeht.

(von Else)

Ich sitze gerade, akut vergrübelt, am Rand einer Schwermut und denke, daß dies eine außerordentlich gute Idee ist...

13
Mai
2006

Community...

... ist meines Erachtens ein unübersetzbarer Begriff. Das deutsche "Gemeinschaft" deckt nicht wirklich ab, was im Englischen damit gemeint ist. Und dieser Mangel einer adäquaten Übersetzung spiegelt sich auch in der deutschen Gesellschaft, in der ich "communities" schmerzlich vermisse.

Ich will aber die englische Gesellschaft nicht auf ein Podest stellen. Jeder weiß, daß es auch in England Ungerechtigkeit, Ausgrenzung und einen bitteren sozialen Notstand gibt, und das nicht erst seit gestern. Aber grundsätzlich ist einiges anders (wenn auch nicht überall).

Das geht im Kleinen los, bei Alltagsdingen wie dem Umgangston beim Einkaufen. Manche Deutschen haben mir gesagt, sie empfänden die englische Höflichkeit als künstlich und aufgesetzt. Für mich war sie immer etwas ausgesprochen Angenehmes, das dem Alltag eine Note verlieh, die ihn leichter bewältigen ließ.

In-Kontakt-Kommen in England? Kein Problem. Ein Pub-Besuch allein? Gespräche ergeben sich immer.

Und auch Zugezogenen fällt es leichter als hier, sich in die community ihres neuen Wohnsitzes einzufinden. "Community" hat also mit Kommunikation zu tun. Aus der heraus sich dann auch Aktivitäten entwickeln können, die allen nützen. Es ist wohl kein Zufall, daß das Konzept der Tauschringe sich in England auf relativ breiter Basis durchgesetzt hat, während deutsche Projekte oft schon nach kurzer Zeit einschlafen.

Woran liegt das?

Haben wir einfach zu viel Angst voreinander?
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