Immer noch werden Hexen verbrannt...
... auf den Scheitern der Ideologien.
Irgendwer ist immer der Böse im Land
und dann kann man als Guter
und die Augen voll Sand
in die heiligen Kriege ziehn!
(Konstantin Wecker)
Ziel der Großrazzien gegen G8-Gipfel-Gegner waren unter anderem auch drei autonome Kulturzentren, die Rote Flora in Hamburg, das Künstlerhaus Bethanien und das Kulturzentrum Mehringhof in Berlin.
Ja, Kultur ist subversiv. Kultur ist gefährlich. Aber ein Staat, der das nicht mehr aushält, begibt sich selbst in eine noch größere Gefahr. Ein Blick zurück in die Geschichte genügt: in dem Moment, in dem es gegen Kulturschaffende, ihre Aktivitäten und Einrichtungen ging, war eine entscheidende Grenze überschritten, war ein unwiderruflicher totalitärer Akt begangen worden - und was dann in Folge geschah, ist hinlänglich bekannt. Womit ich übrigens nicht sagen will, daß die totalitäre Problematik erst an diesem Punkt begonnen hat, sie fing freilich schon viel, viel früher an... aber das mit den Angriffen auf die Kultur und ihre Protagonisten war schon ein point of no return. Einer von vielen.
Gestern las ich in der "Brigitte" (ja, ich war bei der Ärzin und mußte länger warten ;-)) eine Kolumne, in der die Autorin dazu aufrief, doch endlich mal wieder in großem Stil demonstrieren zu gehen. Ihr ging es um das Thema Bildungspolitik und das allein wäre Anlaß genug. Aber es gibt auch noch so viele andere Gründe. Und letztlich passiert, mal wieder, gar nichts.
Das Prinzip "teile und herrsche" funktioniert auch hier. Die vielen unterschiedlichen Schauplätze der Unzufriedenheit erregen nur sehr begrenzt Betroffenheit und noch viel weniger Aktivität. Warum nur wird keinem bewußt, daß all diese aktuellen Themen zusammenhängen? In den 80ern, mit den beiden großen Schlagworten Friedenspolitik und Atomkraft, war es einfacher, scheinbar. Die komplexen Informationsmechanismen unserer Zeit sorgen dafür, daß das Gesamtbild aus dem Blickfeld gerät, daß die Kräfte der Auflehnung sich zersplittern.
Was wäre nötig, um sie zu sammeln?
Irgendwer ist immer der Böse im Land
und dann kann man als Guter
und die Augen voll Sand
in die heiligen Kriege ziehn!
(Konstantin Wecker)
Ziel der Großrazzien gegen G8-Gipfel-Gegner waren unter anderem auch drei autonome Kulturzentren, die Rote Flora in Hamburg, das Künstlerhaus Bethanien und das Kulturzentrum Mehringhof in Berlin.
Ja, Kultur ist subversiv. Kultur ist gefährlich. Aber ein Staat, der das nicht mehr aushält, begibt sich selbst in eine noch größere Gefahr. Ein Blick zurück in die Geschichte genügt: in dem Moment, in dem es gegen Kulturschaffende, ihre Aktivitäten und Einrichtungen ging, war eine entscheidende Grenze überschritten, war ein unwiderruflicher totalitärer Akt begangen worden - und was dann in Folge geschah, ist hinlänglich bekannt. Womit ich übrigens nicht sagen will, daß die totalitäre Problematik erst an diesem Punkt begonnen hat, sie fing freilich schon viel, viel früher an... aber das mit den Angriffen auf die Kultur und ihre Protagonisten war schon ein point of no return. Einer von vielen.
Gestern las ich in der "Brigitte" (ja, ich war bei der Ärzin und mußte länger warten ;-)) eine Kolumne, in der die Autorin dazu aufrief, doch endlich mal wieder in großem Stil demonstrieren zu gehen. Ihr ging es um das Thema Bildungspolitik und das allein wäre Anlaß genug. Aber es gibt auch noch so viele andere Gründe. Und letztlich passiert, mal wieder, gar nichts.
Das Prinzip "teile und herrsche" funktioniert auch hier. Die vielen unterschiedlichen Schauplätze der Unzufriedenheit erregen nur sehr begrenzt Betroffenheit und noch viel weniger Aktivität. Warum nur wird keinem bewußt, daß all diese aktuellen Themen zusammenhängen? In den 80ern, mit den beiden großen Schlagworten Friedenspolitik und Atomkraft, war es einfacher, scheinbar. Die komplexen Informationsmechanismen unserer Zeit sorgen dafür, daß das Gesamtbild aus dem Blickfeld gerät, daß die Kräfte der Auflehnung sich zersplittern.
Was wäre nötig, um sie zu sammeln?
Karan - 9. Mai, 15:29
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