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28
Sep
2006

Gläserne Bürger von Kindesbeinen an...

... wollen die Kultusminister:

Die Kultusministerkonferenz (KMK) will zahlreiche persönliche Daten aller Schüler in Deutschland in einem bundesweiten Register erfassen. Jeder Schüler soll für seine gesamte Schullaufbahn eine persönliche Identitätsnummer (ID) bekommen. Gespeichert werden etwa Angaben zur Sprache der Familie und zu Schulproblemen, die Nummer sollen Schüler auch bei Schul- und Wohnortwechsel behalten. (via SpOn)

Um "genügend Bildungsangebote zur Verfügung stellen zu können" (der vorgeschobene Grund für die Datenschnüffelei) reichen die aktuellen Erhebungen allemal. Hier wird die Entwicklung der letzten Jahre (der biometrische Reisepaß ist nur ein Beispiel) lückenlos fortgesetzt.

Wenn in Nordskandinavien, Neuseeland oder Kanada irgendwer Interesse an deutschen Liedern hätte, würde ich jetzt so langsam die Koffer (und natürlich die Herren Kollegen ;-)) packen...

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Londo - 28. September, 20:49

Bitte, bitte..

...nimm meine Geierlein und mich ebenfalls mit!

MMarheinecke - 28. September, 21:57

Nordskandinavien?

Ich weiß nicht, wie es bei den Finnen oder Isländern ist, in Schweden ist jedenfalls der "gläserne Bürger" *sehr* weitgehend verwirklicht. (Ein Beispiel: die Personenkennziffer für jeden Bürger zwecks einfacher und eindeutiger Identifizierung ist seit 1967 eingeführt. Über die PKZ lassen sich Datensätze von Behörden, aber auch Privatunternehmen, äußerst bequem verknüpfen, etwas, an das bei der Verabschiedung des Gesetzes in der Computer-Steinzeit angeblich niemand gedacht hat. Anderes Beispiel: die Eingriffsmöglichkeiten der Jugendämter und Schulbehörden in die Erziehung von Kindern ist sehr viel größer als in Deutschland - und ein Schüler-Kenndaten-Register, das stark an den Vorschlag der KMK erinnert, gibt es seit etwa 1980.)
Dass die Behörden gemessen an deutschen Verhältnissen wegen des Rechts auf Akteneinsicht auch ziemlich transparent sind, ist ein schwacher Trost - der Hang z. B. der schwedischen Polizei zum konspirativem Verhalten ist nicht vor ungefähr Standardthema schwedischer Krimis. In Norwegen sind die Verhältnisse übrigens ähnlich, wenn auch vielleicht weniger perfektioniert.

Karan - 28. September, 23:36

Örgs.
Also dann auf keinen Fall Schweden oder Norwegen.
Ob Finnland da so anders ist?
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