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23
Jan
2006

sine ira et studio?

Sven schaut sich beim "Fall Susanne Osthoff" erst einmal die derzeit bekannten Fakten an und zieht daraus (!) mit bewundernswerter Nüchternheit seine Schlüsse, nicht etwa aus irgendwelchen vorgefaßten oder infiltrierten Meinungen.

Mir fällt es angesichts gewisser Kommentare da schon deutlich schwerer, ohne Zorn und Eifer auf diejenigen zu bleiben, die hier glauben, ihr selbstgerechtes Mütchen kühlen zu müssen.
Riecht mir da vieles doch allzusehr nach Neid auf eine Frau und Mutter, die ihr Leben so eingerichtet hat, daß sie ihrer archäologischen Berufung folgen kann. Das wird dann als "Kalkül" und "falsches Spiel" gedeutet (wer wäre wohl bei einem Mann zu solcherlei Schlußfolgerungen gelangt?)

Wieviel Zorn und Frust muß ein Mensch in sich haben, damit er so über einen anderen herzieht, den er (sie?) weder persönlich kennt, noch angesichts der tatsächlich vorhandenen Quellenlage auch nur einigermaßen objektiv einzuschätzen bereit ist? Diese rüchsichtlose Frustration scheint mir immer mehr zuzunehmen und als gesamtgesellschaftliches Phänomen deutlich hervorzutreten, nicht nur im Fall Osthoff, sondern ganz allgemein.

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https://karan.twoday.net/stories/1454858/modTrackback

distelfliege - 23. Januar, 17:18

uninformiertes geplauder

....ich geb zu ich habe den Entführungsfall und was danach kam nicht verfolgt. Was trotzdem zu mir rüberschwappte war schon unterm Strich für Susanne Osthoff eher diskreditierend. Dann habe ich mal im Internet ein zwei Artikel gelesen und das ZDF-Interview-Transkript direkt nach der Entführung.. und was mir auffiel, ist:
Die Frau hat ihren eigenen Willen in ein untypisches Leben umgesetzt, in Taten, und ist keine Duckmäuserin, sie hat sich ihr Leben nach ihrer Fasson eingerichtet und musste dazu auch weibliche "Pflichtklischees" in den Wind schiessen, z.b. Heimchen spielen bis die Tochter aus dem Hause ist.. ist Wissenschaftlerein, hat ganz schön viel gemacht..
Hätte eine "Irre" dies auf die Reihe gekriegt? Nein.
Und ja, ich habe auch den Eindruck, daß bei einem Mann ganz andere Schlussfolgerungen gezogen worden wären, zumindest wurden soweit ich das oberflächlich mitbekommen habe geschlechtsspezifische Arten von "Öffentlichkeitsmobbing" eingesetzt. Ich finde es gut daß bei Wikipedia und auch woanders wenigstens positivere Aussagen über sie zu lesen sind.
Aber eine Schande ist's doch.. das Gefühl bleibt, daß eine mutige, starke und eigensinnige Frau heutzutage immer noch nicht sein darf hier im Land, weil sie den "Fehler" begeht, sich nicht hinter gefälligen und höflichen Schleimschichten zu verstecken.

hagbarth - 27. Januar, 13:11

Irre? Irre!

ich will ja nicht ganz weit ausholen, aber in dieser welt haben schon jede menge irre jede menge irres zeugs realisiert. für manches was hier abgeht, muss man wohl ein ordentliches portiönchen manie mitbringen, sonst ließe man die finger davon. und wir säßen vielleicht auch noch auf den bäumen. in diversen interviews hat frau osthoff mir noch nie den eindruck vermitteln können, klaren denkens fähig zu sein. aber das ist ja auch herr stoiber nicht.
shaman-ca - 24. Januar, 09:56

ein Mann wäre sicher als toller Held gefeiert worden, der seiner Berufung folgt. Wir schreiben 2006!?

grüße von silvia

eibensang - 24. Januar, 14:35

Kann mich meinen Vorrednerinnen hier nur herzhaft anschließen. Einem Mann wäre - bei sonstiger Deckungsgleichheit des "Falles" - niemals vorgeworfen worden, sich "nicht um seine Tochter zu kümmern" (von der grundsätzlichen Unappetitlichkeit, zutiefst Privates für Mobbingschlagzeilen auszuschlachten, mal ganz abgesehen)... da wären noch mitleidige Krokodilstränen um "schlimmes Schicksal" o.ä. geflossen, a la "Das arme Ding - der Papa entführt, wie gemein..." Starke weibliche Persönlichkeiten verträgt die deutsche Öffentlichkeit bislang bestenfalls in Form computeranimierter Männerphantasien: mit knappem Top, und bitte ohne innere oder äußere Widersprüche. Nicht Osthoffs mögliche Ungereimtheiten, sondern die öffentlichen Diffamierungen ihrer Person sind eine Schande. Wofür diese Archäologin aber tatsächlich steht, und für was sie sich mit ihrer Arbeit eigentlich einsetzt, wird so gut wie gar nicht wahrgenommen. Das kollektive schlechte Gewissen einer (nebenbei de facto reichlich kinderfeindlich orientierten) Gesellschaft konstruiert sich eine Sündenböckin. Muß man das zum 50-Jahre-Revival rechnen (vom Geist her)?

MMarheinecke - 24. Januar, 18:20

Ganz klar: Bild ist dabei!

Und zwar auf besonders widerliche Weise:

http://www.bildblog.de/?p=1105

Mit Hähme ist das kaum noch zu erklären, auch nicht mehr mit Sensationsgier. Eher schon mit Feindbildpflege. Hat Bild immer noch nicht verwunden, dass sich die Frau weder hat köpfen lassen noch bereit war, die brave, reuige Mutter zu spielen?

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