Arm dran
Der deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, ist sehr besorgt über (...) [die aktuelle] Einkommensentwicklung. In der Künstlersozialkasse versicherte Künstlerinnen und Künstler verdienen demnach in diesem Jahr nur noch durchschnittlich 823,25 Euro im Monat.
Wobei die meisten, die ich kenne, über einen solchen Betrag jubeln würden. Und etliche nicht mal in die Künstlersozialkasse 'reinkommen (weil diese nämlich ein Mindesteinkommen voraussetzt!), also folglich auch noch ohne irgendeine Altersabsicherung auskommen müssen.
Eine Kultur, die ihre Künstler der Armut anheimgibt, ist keine mehr.
Wobei die meisten, die ich kenne, über einen solchen Betrag jubeln würden. Und etliche nicht mal in die Künstlersozialkasse 'reinkommen (weil diese nämlich ein Mindesteinkommen voraussetzt!), also folglich auch noch ohne irgendeine Altersabsicherung auskommen müssen.
Eine Kultur, die ihre Künstler der Armut anheimgibt, ist keine mehr.
Karan - 19. Juni, 13:57
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MMarheinecke - 20. Juni, 08:03
Brotlose Kunst
Ist leider keine Redensart. Denn Kunst ist Luxus für Wohlhabende. Oder bloßer Zeitvertreib, Freizeitvergüngen. Jedenfalls scheint das zum "heimlichen Konsens" der (klein-)bürgerlichen Gesellschaftsmoral zu gehören.
Karan - 21. Juni, 00:03
Oder: Kunst ist Industrieprodukt. Die "Industriellen" leben meist auch recht gut davon.
In diesem Zusammenhang erlaube ich mir gleich mal einen Hinweis auf Svens Bemerkung über einige Strategien dieser Industrie...
In diesem Zusammenhang erlaube ich mir gleich mal einen Hinweis auf Svens Bemerkung über einige Strategien dieser Industrie...
MMarheinecke - 21. Juni, 13:11
Die bizarre Welt der Musikindustrie
Die Musikindustrie ist jene merkwürdige Branche, die versucht, ihre eigenen Abnehmer zu schlachten.
Auf mittlere Sicht wird sich dieses realititätsfremde Vermarktungskonzept nicht halten lassen, der "große Knall" in der Musikindustrie ist schon absehbar. Das Dumme ist nur, dass dabei auch Strukturen den Bach ´runter gehen werden, von denen Musiker durchaus profitiert haben - ich denke dabei an alle, die bei einem "Major Label" einen (anständigen) Vertrag haben.
Mit einem "anständigen" Vertrag meine ich einen, der nicht unter der Bedingung "friß oder stirb" unterschrieben wurde. Wer seine Urheber- und Leistungsrechte komplett abgibt, hat schlechte Karten, es kann ihm leicht passieren, dass Fans durch Abmahnungen oder andere Dinge vergrault werden - gegen die Interessen des Musikers und ohne, dass er das in der Hand hätte.
Ich vermute, dass drastisch gesunkene Niveau der Mainstream-Musik ist auch darauf zurückzuführen, dass viele Musiker einfach sagen:"Unter diesen Bedingungen unterschreibe ich keinen Vertrag." Der Boom der Casting-Shows, deren Teilnehmer knallharte Knebelverträge aufgedrückt bekommen, kommt nicht von ungefähr. Aber auch mit einem vernünftigen Vertrag gilt: Es ist nun einmal so, dass Verluste zuerst die Musiker treffen. Die Manager und die Berater, die für diese Entwicklung zumindest mitverantwortlich sind, werden auch weiterhin ihre üppigen Gehälter kassieren und notfalls, beim absehbaren Crash, die Branche wechseln.
Auf mittlere Sicht wird sich dieses realititätsfremde Vermarktungskonzept nicht halten lassen, der "große Knall" in der Musikindustrie ist schon absehbar. Das Dumme ist nur, dass dabei auch Strukturen den Bach ´runter gehen werden, von denen Musiker durchaus profitiert haben - ich denke dabei an alle, die bei einem "Major Label" einen (anständigen) Vertrag haben.
Mit einem "anständigen" Vertrag meine ich einen, der nicht unter der Bedingung "friß oder stirb" unterschrieben wurde. Wer seine Urheber- und Leistungsrechte komplett abgibt, hat schlechte Karten, es kann ihm leicht passieren, dass Fans durch Abmahnungen oder andere Dinge vergrault werden - gegen die Interessen des Musikers und ohne, dass er das in der Hand hätte.
Ich vermute, dass drastisch gesunkene Niveau der Mainstream-Musik ist auch darauf zurückzuführen, dass viele Musiker einfach sagen:"Unter diesen Bedingungen unterschreibe ich keinen Vertrag." Der Boom der Casting-Shows, deren Teilnehmer knallharte Knebelverträge aufgedrückt bekommen, kommt nicht von ungefähr. Aber auch mit einem vernünftigen Vertrag gilt: Es ist nun einmal so, dass Verluste zuerst die Musiker treffen. Die Manager und die Berater, die für diese Entwicklung zumindest mitverantwortlich sind, werden auch weiterhin ihre üppigen Gehälter kassieren und notfalls, beim absehbaren Crash, die Branche wechseln.
baerin - 24. Juni, 00:41
*sfz*
bin auch so eine, bei der es noch nicht einmal mit der KSK hinhaut...
Gagen, Kulturförderung ect. pp. wir ja alles immer weiter heruntergeschraubt. Auf der anderen Seite wird mit bildenden Kunstwerken wieder ganz groß rumspekuliert...
Dabei sind die öffentlichen wie privatwirtschaftlichen Kulturetats ohnehin schon die kleinsten Etats in allen Haushalten und Planungen und prozentual kürzen sie da auch noch das meiste raus.
Mir kommt es grad so vor, als würde diese Republik sich grad selbst demontieren...
LG BärenSchwester
Gagen, Kulturförderung ect. pp. wir ja alles immer weiter heruntergeschraubt. Auf der anderen Seite wird mit bildenden Kunstwerken wieder ganz groß rumspekuliert...
Dabei sind die öffentlichen wie privatwirtschaftlichen Kulturetats ohnehin schon die kleinsten Etats in allen Haushalten und Planungen und prozentual kürzen sie da auch noch das meiste raus.
Mir kommt es grad so vor, als würde diese Republik sich grad selbst demontieren...
LG BärenSchwester
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