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25
Mai
2007

Gruseliges

... von der Insel: hier und dort.

Und aus eigener Erfahrung mit Rezession, Privatisierungen und allerlei mehr weiß ich, daß auch obiges blitzschnell auf dem Kontinent landen wird.

Und trotzdem.... in Großbritannien gibt es kein Einwohnermeldeamt. Das hat was.

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https://karan.twoday.net/stories/3769931/modTrackback

Zia - 29. Mai, 13:57

*schluck*

"...Die Tageszeitung verweist zudem auf weitere Regierungspläne, wonach unter anderem ungeborene Babies auf das Risiko eines möglichen sozialen Ausschlusses und sich daraus ableitende Verbrechensneigungen hin eingeschätzt werden sollen. ..."

????

...Das kann unmöglich wahr sein...oder?
`weiahh jetzt schnappen sie völlig über!
...
perplexe Grüße
Zia

MMarheinecke - 30. Mai, 00:03

Das ist "nur" konsequent

Nein, das ist das "Vorsorgeprinzip" in der Verbrechensbekämpfung, zum logischen Ende weitergedacht!
Dass bei "uns" solche Vorschläge bisher unterblieben, liegt IMO einzig und allein an der Nazivergangenheit.

Mir fällt immer wieder auf, dass von den beiden großen britischen Dystropien (negativen Utopien) "1984" und "Brave New World" fast immer nur Orwells totalitäre Schreckensvision zitiert wird. Eine Entwicklung in Richtung von Huxleys biotechnisch-technokratischem System, in dem sich die meisten Untertanen sogar wohlfühlen, erscheint mir keineswegs unrealistisch zu sein. (Wie ich neulich von Distel erfuhr, bin ich da nicht der Einzige.)
MMarheinecke - 29. Mai, 23:55

Das Ende einer großen Tradition

Großbritannien: das war mal Magna Carta, die Petition of Right, den Habeas Corpus Act oder die Bill of Rights.
Das war auch einmal Stolz auf Eigensinn, bis hin zur Exzentrik und leiderschaftliche Verteidigung der Privatsphäre: "my home is my castle".
Das war auch eine Philosophie ohne die z. B. für die deutsche Philosophie so typische metaphysische Überhöhung des Staates.

Was ist da bloß passiert? Von ihren "kulturellen Genen" her müssten die Briten an und für sich sehr viel freiheitlicher, dem "Staat" und der "Obrigkeit" sehr viel misstrauischer sein, als wir nachweislich mehrheitlich immer noch autoritär denkenden "Krauts".

Mir scheint, die britische Freiheitsliebe ist schon seit geraumer Zeit im Niedergang. Vielleicht in Anpassung an kontinentaleuropäische Verhältnisse: ein Staatsverständnis, in dem der Staat eine große Rolle spielt, ist ja nicht nur für das meist "kuschende" Deutschland, sondern auch für das oft "rebellische" Frankreich charakteristisch.

Für mich sieht es fast so aus, als gäbe es eine durchgehende Linie in Großbritanniens Politik seit dem 2. Weltkrieg: der vorher nach "außen" gewendete Blick wendete sich nach dem Ende der Großmachtstellung nach "innen". Egal, ob unter Thatcher oder unter Blair - der Drang, die inneren Verhältnisse verstärkt zu regulieren, fällt sogar im Vergleich zu Deutschland auf. (Fast schon eine "Kolonialherrschaft nach innen".) Oder - beim Versuch, vom der nach außen hin autoritären, nach innen ultra-liberalen "Ausnahmenation" zum "ganz normalen" europäischen Nationalstaat zu werden, schwenkt das UK über das "normale Maß" hinaus.

Kein Grund zur Beruhigung für uns: Es ist nämlich fast nur die Erinnerung an die Diktatur, die das "demokratische Immunsystem" der Deutschen so weit stärkt, dass die von Karl Jaspers schon vor 40 Jahren befürchtete Entwicklung der Bundesrepublik von der Parteienoligarchie zum autoritären Staat und vom autoritären Staat zum Diktaturstaat bislang ausblieb. Aber die Nazizeit ist lange her, ist zur gruseligen Episode verkommen, und die DDR wird weithin verharmlost, oft sogar verklärt.
(Vielleicht erklärt sich die Anfälligkeit der Briten für den Überwachungsstaat auch daraus, dass viele Briten sich nichts Rechtes unter einer Diktatur vorstellen können. Aber das könnte auch die arrogante Fehleinschätzung eines selbstgerechten "Krauts" sein.)
Es ist nur eine Frage der Zeit, wann es in den UK eine Meldepflicht gibt. Und bei uns eine eindeutige Personenkennziffer ab Geburt, wie seit 1967 schon in Schweden. Fast alle Schweden, die ich danach fragten, hinterfragten sie ebenso wenig, wie wir unsere Meldepflicht. Und sie erleichtert tatsächlich die Verwaltung ganz erheblich. Schwedische Steuererklärungen sind trotz eines ähnlich komplizierten Steuerrechts einfacher als bei uns - denn das Finanzamt kommt ja automatisch an alle relevanten Daten. Wie praktisch für den Bürger!

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