Gute Orte II

Heute ist es verboten (und eigentlich war es das damals schon) - aber ich bin trotzdem hinaufgeklettert.
Der Hügel ist uralt, menschengemacht - und keiner weiß, wofür. Erahnen läßt es sich allemal.
Oben war eine kleine Vertiefung, in die ich mich legte. Augustwind strich über das Gras und über mich. Sonne tanzte. Vor meinem inneren Auge kreisten Jahrtausende.
Ich sehne mich zurück. In die Arme des Hügels.
Karan - 14. Mai, 01:18
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MMarheinecke - 22. Mai, 20:31
Von Gräbern, Elfenhügeln und Zeitportalen
Das versetzt mich gedanklich in meine Kindheit: Urlaub in Nordjütland, Blaubeerensammeln im Wald. Am besten gediehen die Beeren und mach anderes Gewächs auf den dort zahlreichen jungsteinzeitlichen und bronzenzeitlichen Grabhügeln. Ich mochte es, mich oben auf den Hügeln auf den Rücken zu liegen, in den so nahe der Nordsee hohen Himmel zu sehen, und zu merken, dass die Zeit dort anders verging - Minuten konnten zu Stunden werden, aber auch Stunden zu Minuten. Ich kannte die Legende der Elfenhügeln und stellte mir vor, die Grabhügel seien welche.
Mir kam es damals seltsam vor, dass dort mitten im Wald keine Bäume wuchsen, bis ich dann in einem geöffneten Grabhügel die Steinkammer sah.
Später erfuhr ich, dass es auch in und um Hamburg solche Grabhügel gibt. Aber sie hatte nicht die selbe zeitentrückende Wirkung wie die im Norden Dänemarks. Vielleicht, weil sie allesamt "geschändet" waren, während die Hügel in Norden zwar zum Teil geöffnete und untersucht, aber wohl über aller Zeitenwende hinweg mmer mit Respekt behandelt wurden.
Noch viel später laß ich eine ziemlich wilden Science-Fantasy Roman von Poul Anderson, "Die Korridore der Zeit", in der es um einen gewaltigen "Zeitkrieg" zwischen einer matriarchalischen und einer patriarchalischen Zivilisation ging. Die für die Zeitreisen nötigen Portale sind in neolithischen Grabananlagen versteckt - und das für den Roman zentral wichtige Zeitportal stecke in dem (geöffneten) Grabhügel bei Holstebro, dessen Grabkammer ich als Junge besucht hatte. Vielleicht war auch ihm jenes zeitentrückte Gefühl aufgefallen, dass auch mir aufgefallen war. Auch wenn ich "Elfenhügel" irgendwie romantischer finde als Zeitkriege. ;)
Mir kam es damals seltsam vor, dass dort mitten im Wald keine Bäume wuchsen, bis ich dann in einem geöffneten Grabhügel die Steinkammer sah.
Später erfuhr ich, dass es auch in und um Hamburg solche Grabhügel gibt. Aber sie hatte nicht die selbe zeitentrückende Wirkung wie die im Norden Dänemarks. Vielleicht, weil sie allesamt "geschändet" waren, während die Hügel in Norden zwar zum Teil geöffnete und untersucht, aber wohl über aller Zeitenwende hinweg mmer mit Respekt behandelt wurden.
Noch viel später laß ich eine ziemlich wilden Science-Fantasy Roman von Poul Anderson, "Die Korridore der Zeit", in der es um einen gewaltigen "Zeitkrieg" zwischen einer matriarchalischen und einer patriarchalischen Zivilisation ging. Die für die Zeitreisen nötigen Portale sind in neolithischen Grabananlagen versteckt - und das für den Roman zentral wichtige Zeitportal stecke in dem (geöffneten) Grabhügel bei Holstebro, dessen Grabkammer ich als Junge besucht hatte. Vielleicht war auch ihm jenes zeitentrückte Gefühl aufgefallen, dass auch mir aufgefallen war. Auch wenn ich "Elfenhügel" irgendwie romantischer finde als Zeitkriege. ;)
Karan - 23. Mai, 21:15
Oh, was für ein faszinierender Bericht!
Interessant ist, daß Silbury Hill kein Grab ist, obwohl er so wirkt.
Eines der vielen Rätsel der Geschichte.
Ja, das mit dem Respekt für alte Stätten ist in England genauso wie Du es von Dänemark beschriebst. Und den Begriff "Elfenhügel" kennt man auch dort...
Interessant ist, daß Silbury Hill kein Grab ist, obwohl er so wirkt.
Eines der vielen Rätsel der Geschichte.
Ja, das mit dem Respekt für alte Stätten ist in England genauso wie Du es von Dänemark beschriebst. Und den Begriff "Elfenhügel" kennt man auch dort...
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