Kleine Taten
"Subtile Panik" nannte ein alter Bekannter, den ich heute spontan zum Tee enführte, die vorherrschende Grundstimmung. Ich nehme Ähnliches war, auch bei mir selbst.
Frage mich, ob sich dies wandelte, wenn ich anders lebte. Mehr unter Menschen ginge. Oder noch weniger. Meinen Informationskonsum in die eine oder andere Richtung veränderte. Nach Neuseeland auswanderte. Einen Roman schriebe. Eine CD aufnähme. (Huch, das hab ich ja schon gemacht. Die von den Singvøgeln wird übrigens endlich bald fertig, es fehlen nur noch die paar Winzigdetails, die immer am längsten dauern).
Solche Gefühle sind ein deutliches Signal. Aber nicht für irgendwelche Überskniebrechungen und Großaktionen. Es wird Zeit für ein paar kleine Taten. Zum Beispiel dafür, ein Buch dem nächsten unbekannten Finder zu widmen und es an der Bushaltestelle auszusetzen. Für einen Überraschungsbesuch. Für ein Rendezvous mit Zeichentusche und Papier. Für einen langen Brief an jemanden, dem ich seit ewigen Zeiten nicht mehr geschrieben habe. Oder für eine Flaschenpost. Der Fluß ist ja wieder frei.
Frage mich, ob sich dies wandelte, wenn ich anders lebte. Mehr unter Menschen ginge. Oder noch weniger. Meinen Informationskonsum in die eine oder andere Richtung veränderte. Nach Neuseeland auswanderte. Einen Roman schriebe. Eine CD aufnähme. (Huch, das hab ich ja schon gemacht. Die von den Singvøgeln wird übrigens endlich bald fertig, es fehlen nur noch die paar Winzigdetails, die immer am längsten dauern).
Solche Gefühle sind ein deutliches Signal. Aber nicht für irgendwelche Überskniebrechungen und Großaktionen. Es wird Zeit für ein paar kleine Taten. Zum Beispiel dafür, ein Buch dem nächsten unbekannten Finder zu widmen und es an der Bushaltestelle auszusetzen. Für einen Überraschungsbesuch. Für ein Rendezvous mit Zeichentusche und Papier. Für einen langen Brief an jemanden, dem ich seit ewigen Zeiten nicht mehr geschrieben habe. Oder für eine Flaschenpost. Der Fluß ist ja wieder frei.
Karan - 8. Februar, 16:58
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MMarheinecke - 8. Februar, 18:55
Der Fluß ist noch nicht frei ...
... auf der Elbe stauen sich noch die Eisschollen. Auch im übertragenen Sinne.
"Subtile Panik" beschreibt die herrschende Grundstimmung schon recht gut. "Es könnte schlimmer kommen!" - und es kam schlimmer.
Der Spruch "Ein Schmetterling kann einen Sturm auslösen" bestätigt sich. Wobei Stürme sehr vernichtend sein können. Die Welt - ein deterministisches Chaos. Kleinsten Ursachen können unabsehbare Wirkungen haben - trotz lückenlos nachvollziehbarer Kausal-Verkettungen.
Bei mir kommt akutes persönliches Ungemach hinzu (das nicht in die breite Öffentlichkeit gehört). Das auch auf kleine, leicht zu übersehende, Versäumnisse zurückgeht. Und sich, wenn überhaupt, nur mit großem Auswand reparieren läßt.
Ob es Konsequenzen hätte, wenn ich meinen Informationskonsum in die eine oder andere Richtung verändern würde? Schlechte Nachrichten ausblenden und dafür gute Gedanken in meinen Kopf lassen würde? Das ist fraglich. Bei meiner persönlichen Ungemach wäre jedes Verdrängen, jedes Schönreden, jedes "es wird schon werden" grob fahrlässig. Da hilft nur handeln.
Beim allgemeinen Lebensgefühl geht es mir eher so, dass ich mich "erden", auf den "Boden der Tatsachen kommen" will - und dann feststelle, dass es diesen "festen Boden" gar nicht gibt und ich mitten im Sumpf stecke und langsam versinke.
Du hast recht, solche Gefühle sind ein deutliches Signal. Nicht für Großaktionen, das stimmt. Dazu fehlt - wenigstens mir - die Energie. Aber für kleine Dinge, die gut tuen. Mir und anderen.
Wenn da nicht die Angst wäre, dass aus dem Flügelschlag meiner
Schmetterlinge verheerende Tornados werden.
"Subtile Panik" beschreibt die herrschende Grundstimmung schon recht gut. "Es könnte schlimmer kommen!" - und es kam schlimmer.
Der Spruch "Ein Schmetterling kann einen Sturm auslösen" bestätigt sich. Wobei Stürme sehr vernichtend sein können. Die Welt - ein deterministisches Chaos. Kleinsten Ursachen können unabsehbare Wirkungen haben - trotz lückenlos nachvollziehbarer Kausal-Verkettungen.
Bei mir kommt akutes persönliches Ungemach hinzu (das nicht in die breite Öffentlichkeit gehört). Das auch auf kleine, leicht zu übersehende, Versäumnisse zurückgeht. Und sich, wenn überhaupt, nur mit großem Auswand reparieren läßt.
Ob es Konsequenzen hätte, wenn ich meinen Informationskonsum in die eine oder andere Richtung verändern würde? Schlechte Nachrichten ausblenden und dafür gute Gedanken in meinen Kopf lassen würde? Das ist fraglich. Bei meiner persönlichen Ungemach wäre jedes Verdrängen, jedes Schönreden, jedes "es wird schon werden" grob fahrlässig. Da hilft nur handeln.
Beim allgemeinen Lebensgefühl geht es mir eher so, dass ich mich "erden", auf den "Boden der Tatsachen kommen" will - und dann feststelle, dass es diesen "festen Boden" gar nicht gibt und ich mitten im Sumpf stecke und langsam versinke.
Du hast recht, solche Gefühle sind ein deutliches Signal. Nicht für Großaktionen, das stimmt. Dazu fehlt - wenigstens mir - die Energie. Aber für kleine Dinge, die gut tuen. Mir und anderen.
Wenn da nicht die Angst wäre, dass aus dem Flügelschlag meiner
Schmetterlinge verheerende Tornados werden.
Karan - 8. Februar, 22:48
Ein Naturwissenschaftler...
... hat mir mal erklärt, daß das mit dem Schmetterling und dem Wirbelsturm zwar ein ganz knackiges Bild ist, jedoch mit der Realität nix zu tun hat.
Schmetterlinge richten keine verheerenden Tornados an. Oder, um in der Symbolik zu bleiben, "verheerend" wird's da höchstens für die angesammelten Schlacken aus Negativität und Angst. Wenn's die wegweht, ist es ja nicht schade drum.
:-)
Darum werd' ich jetzt mal ein bißchen mit den Flügeln schlagen. Tut gut. Wirklich.
Schmetterlinge richten keine verheerenden Tornados an. Oder, um in der Symbolik zu bleiben, "verheerend" wird's da höchstens für die angesammelten Schlacken aus Negativität und Angst. Wenn's die wegweht, ist es ja nicht schade drum.
:-)
Darum werd' ich jetzt mal ein bißchen mit den Flügeln schlagen. Tut gut. Wirklich.
MMarheinecke - 8. Februar, 23:52
Stimmt, es ist nur eine theoretische Möglichkeit
In der Praxis geht der Flügelschlag der Schmetterlings in der Fülle der zahlreichen nicht erfassbaren Vorgänge unter.
Zia - 9. Februar, 12:28
Mit den Flügeln schlagen...
...tut gut- in der Tat. Das mach ich auch gerade. - Auch wenn der ein oder andere Februarsturm doch nochmal ordentlich Schnee durchs Gefieder bläst...
...andererseits kann `mer sich von solchen Stürmen auch prima tragen lassen!
Ich wünsche einen günstigen Aufwind ;-)
Zia
...andererseits kann `mer sich von solchen Stürmen auch prima tragen lassen!
Ich wünsche einen günstigen Aufwind ;-)
Zia
Karan - 9. Februar, 21:20
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