Das zweite Sonett
Sie heißt Kalypso. Ihre Insel schwimmt
Im bodenlosen Meer, am Rand der Zeit.
Wenn sie Odysseus in die Arme nimmt,
So weiß sie: er ist nicht dazu bereit.
Sie lehrt ihn fühlen. Legt den Schleier fort.
Ihr Leib weist wie ein Kompaß weit voraus
Bis zu dem weltenfernen, heilen Ort,
Der alten Heimat und dem neuen Haus.
Die stumme Bitte wird ihm still gewährt:
Sie öffnet sich. Er schaut durch ihr Gesicht
Wie durch ein Fernglas, doch er sieht sie nicht.
Als er das Boot belädt und weiterfährt
Steht sie verschleiert, abgewandt am Strand.
Er blickt sie an. Und hat sie ganz erkannt.
Im bodenlosen Meer, am Rand der Zeit.
Wenn sie Odysseus in die Arme nimmt,
So weiß sie: er ist nicht dazu bereit.
Sie lehrt ihn fühlen. Legt den Schleier fort.
Ihr Leib weist wie ein Kompaß weit voraus
Bis zu dem weltenfernen, heilen Ort,
Der alten Heimat und dem neuen Haus.
Die stumme Bitte wird ihm still gewährt:
Sie öffnet sich. Er schaut durch ihr Gesicht
Wie durch ein Fernglas, doch er sieht sie nicht.
Als er das Boot belädt und weiterfährt
Steht sie verschleiert, abgewandt am Strand.
Er blickt sie an. Und hat sie ganz erkannt.
Karan - 31. Mai, 00:03
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MMarheinecke - 9. Juni, 01:35
Wohin kommt man
wenn siebzehn Tage, Tag und Nacht, so segelt, dass die große Bärin stets zur Linken steht? Siebzehn Tage und Nächte Kurs Nordost. Das gewaltige Mittelmeer ist zu klein dafür.
Sie ist nicht von dieser Welt, die Insel der Kalypso. Doch ganz in ihr.
Sie ist nicht von dieser Welt, die Insel der Kalypso. Doch ganz in ihr.
Karan - 9. Juni, 14:13
Oh ja...
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