Afghanistan
Es ist noch viel schlimmer als ich dachte.
Karan - 28. September, 08:57
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Rabenflug - 28. September, 10:28
...und dabei bekommt man als Bürger wohlweislich auch nur das Nötigste aufs Brot geschmiert.
Für tote Bundeswehr-Soldaten z.B. gibt´s nochmal ne Meldung und eine Trauerfeier; Dauerhaft Verstümmelte werden unter der Rubrik "verletzt" verbucht und gut is - man will den Bürger ja nicht zu sehr verunsichern...
Für tote Bundeswehr-Soldaten z.B. gibt´s nochmal ne Meldung und eine Trauerfeier; Dauerhaft Verstümmelte werden unter der Rubrik "verletzt" verbucht und gut is - man will den Bürger ja nicht zu sehr verunsichern...
MMarheinecke - 28. September, 15:26
Das Schlimmste an diesem nicht zu gewinnenden Krieg, das sind nicht "unsere" toten und verstümmelten Soldaten. Dass sind die afghanisschen Zivilisten, die getötet, verstümmelt, verhungert, an Seuchen krepiert, erforen sind. Und wozu? Damit sie künftig wieder unter einem der brutalsten Diktaturen überhaupt, der der Talibans, leben müssen. Keine Bildung, keine persönliche Freiheit und Frauen sind Nutzvieh - gefährliches Nutzvieh, weil mit eigener Sexualität ausgestattet.
Und Saudi-Arabien, die schlimmste islamistische Diktatur, die es zur Zeit gibt, bzw. deren herrschende Familie steckt immer noch Geld in die Talibans. Aber sie haben Öl. Sie haben viel Kapital in "unserer" Wirtschaft. Sie haben was gegen den Iran.
Deshalb werden sie nicht angegriffen. Noch nicht mal verbal.
Und Saudi-Arabien, die schlimmste islamistische Diktatur, die es zur Zeit gibt, bzw. deren herrschende Familie steckt immer noch Geld in die Talibans. Aber sie haben Öl. Sie haben viel Kapital in "unserer" Wirtschaft. Sie haben was gegen den Iran.
Deshalb werden sie nicht angegriffen. Noch nicht mal verbal.
eibensang - 2. Oktober, 23:46
Ich kann euch leider nur zustimmen: Geschichten, die mir z.B. eine Augenzeugin aus afghanischem Alltag zu berichten wußte, ließen ahnen, daß das Bild, das unsere Medien nach wie vor zeichnen vom dortigen Geschehen, noch als "geschönt" bezeichnet werden muß (so brutal das klingt. Ich hörte weißgott Grauenhaftes).
Die Nachsicht aber, mit der USA (samt Gefolge) das korrupte Regime z.B. Saudi-Arabiens behandeln, entwertet den selbstgefälligen Status der sog. "westlichen Hemisphäre" als etwaige moralische Instanz... Eine solche wird hiesigerseits - seit dem Ende des "Kalten Krieges" - immer deutlicher als verzichtbar erachtet: die Orientierung an rein ökonomischen Interessen dürfte sogar unkritischen Zeitgenossen langsam auffallen. Aber wen schert´s?
Alle Verfechter der Menschenrechte. Die sich daran gewöhnen müssen, keine institutionellen (oder sonstwie grenzüberschreitend relevanten) Fürsprecher mehr zu finden - querbeet durch die Staaten, Länder, Völker, Regionen... Umso wichtiger die Inhalte.
Wir haben nicht mehr viel, sonst... (der hier noch grassierende Luxus ist eine unsichere Option. Die Freiheit aber ist nicht dessen Ergebnis - sondern Grundvoraussetzung.)
Was nun? Die Welt im Auge behalten: im Kleinen wie im Großen. "Wir sind Papst"? Von wegen. Afghanistan ist überall: wo man nicht aufpaßt. Deutschland ist nicht Afghanistan? Auch die Afghanen würden sicher ihre Kinder lieber einfach zum Bäcker schicken, statt testweise über die Felder: ob dort grad Minen vergraben sind. (Die haben schon seeehr lange Krieg dort unten - Krieg, der niemanden hier interessierte... Das kommt dann bei raus: Menschen, die weniger wert sind als Brötchen.)
Morgen geh ich zum Bäcker. Brötchen holen. Kann ich was für dieses angstfreie Privileg? Nö. Aber was draus machen. Das kann ich, können wir. Auch und gerade eingedenk derer, die uns beneiden könnten oder würden - um unsere Luxussorgen, kennten sie diese.
Die Nachsicht aber, mit der USA (samt Gefolge) das korrupte Regime z.B. Saudi-Arabiens behandeln, entwertet den selbstgefälligen Status der sog. "westlichen Hemisphäre" als etwaige moralische Instanz... Eine solche wird hiesigerseits - seit dem Ende des "Kalten Krieges" - immer deutlicher als verzichtbar erachtet: die Orientierung an rein ökonomischen Interessen dürfte sogar unkritischen Zeitgenossen langsam auffallen. Aber wen schert´s?
Alle Verfechter der Menschenrechte. Die sich daran gewöhnen müssen, keine institutionellen (oder sonstwie grenzüberschreitend relevanten) Fürsprecher mehr zu finden - querbeet durch die Staaten, Länder, Völker, Regionen... Umso wichtiger die Inhalte.
Wir haben nicht mehr viel, sonst... (der hier noch grassierende Luxus ist eine unsichere Option. Die Freiheit aber ist nicht dessen Ergebnis - sondern Grundvoraussetzung.)
Was nun? Die Welt im Auge behalten: im Kleinen wie im Großen. "Wir sind Papst"? Von wegen. Afghanistan ist überall: wo man nicht aufpaßt. Deutschland ist nicht Afghanistan? Auch die Afghanen würden sicher ihre Kinder lieber einfach zum Bäcker schicken, statt testweise über die Felder: ob dort grad Minen vergraben sind. (Die haben schon seeehr lange Krieg dort unten - Krieg, der niemanden hier interessierte... Das kommt dann bei raus: Menschen, die weniger wert sind als Brötchen.)
Morgen geh ich zum Bäcker. Brötchen holen. Kann ich was für dieses angstfreie Privileg? Nö. Aber was draus machen. Das kann ich, können wir. Auch und gerade eingedenk derer, die uns beneiden könnten oder würden - um unsere Luxussorgen, kennten sie diese.
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