Über
die in's Visier der britischen Strafverfolgung geratene Lyrikerin und die
real existierende Stasi 2.0-Methoden im Fall Andrej Holm hatte ich ja bereits geschrieben.
Meinungsäußerung und künstlerische Freiheit geraten immer stärker in Bedrängnis. Die Gießener Punkband "Mono für alle" bekommt dies derzeit zu spüren - sie wird
observiert, weil eines ihrer Lieder als Aufruf zu Amokläufen gewertet wird. Lest Euch den verlinkten Artikel mal durch, es ist einfach unglaublich!
Über Geschmack läßt sich trefflich streiten, man kann's aber auch lassen. Besonders wenn ein Song, wie hier geschehen, von Medienwächtern bereits untersucht und "klar unter die in
Artikel 5 Grundgesetz garantierte Kunstfreiheit" eingeordnet wurde.
Aber den paranoiden Staatsschnüfflern ist so was ja wurscht, die beraumen dann halt auch noch mal so eben eine
Hausdurchsuchung an.
Ich habe mir das Lied angehört und find's textlich nicht doll - solche platten Provokationen sind einfach nicht mein Geschmack. Aber nun ja,
wir haben ebenfalls ein Lied im Repertoire, das ganz offen einen
Mord verherrlicht; ich bin mal gespannt, wann uns die Zensur im Nacken sitzen wird... ;-)
Und ich warte nur darauf, daß ein deutscher Politiker das Folgende von sich zu geben geruht:
"Die Kunst ist frei. Und die Kunst soll frei bleiben, allerdings muß sie sich an bestimmte Normen gewöhnen."
Könnte bald passieren, oder? Klingt doch sogar schon irgendwie vertraut, passend zu Terrorismusbekämpfung, Vorratsdatenspeicherung und allem anderen. Es gibt nichts Neues unter der Sonne; dieser Satz wurde bereits einmal gesprochen - von
Joseph Goebbels.
Edit:
Mehr Hintergründe zu dem Fall "Mono für alle" gibt's bei Indymedia,
hier und
da.