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Kultur und Kontext

15
Aug
2006

Kultur am Stecken

Nachdem sich unlängst die Bärenschwester von mir mit einem Stöckchen hat bewerfen lassen, durfte ich mir bei ihr eines einsammeln, das mir großen Spaß gemacht hat:

Was liest du gerade?
"Wächter des Tages" von Sergej Lukianenko.

Welches Buch hat dich zuletzt stark beeindruckt?
"American Gods" von Neil Gaiman.

Sammelst du irgendetwas?
Steine. Bücher. Schönen Schmuck. Und natürlich Musikinstrumente.

Schreibst du Widmungen in Bücher?
Na klar!

Schreibst du deinen Namen in deine Bücher?
In ganz wichtige, die ich nicht mehr hergebe. Und auch, wo ich's gekauft habe. Nebst Datum.

Welches Buch hast du doppelt?
"Herbst und Winter im Mumintal" von Tove Jansson.

Von wem würdest du dir gern was vorlesen lassen?
Von demjenigen, der mir neulich am Telefon so schöne Weblog-Geschichten vorgelesen hat...

Sitzt du im Kino lieber am Rand oder in der Mitte?
Als bekennende Klaustrophobikerin natürlich am Rand. Wobei ich bisher ja eher selten in's Kino ging und folglich nahezu eine cineastische Analphabetin bin. Glücklicherweise hat das inzwischen jemand gemerkt und sorgt für umfassende Nachhilfe. :-)

Welche ist deine liebste Romanfigur?
Lal aus "Es kamen drei Damen im Abendrot" von Peter S. Beagle. Eine Frau mit einem Stockdegen, einem Dolch und einer dunklen Vergangenheit:
"Wissen Sie, alles, aber auch alles, was ich von meinen Ursprüngen besitze, ist mein Name, Lal-khamsin-khamsolal, und diesen Namen verloren zu haben, die Seele nicht bei ihrem Namen rufen zu können - oh, glauben Sie mir, das könnte ich mir gerade noch vorstellen, aber schon mit der Vorstellung könnte ich nicht fertig werden, geschweige denn, gegen sie kämpfen, sie ertragen oder in eine Geschichte verwandeln."

Nach welchem System ordnest du deine Bücher daheim?
Ordnen? Was ist das? ;-)))

Lesen: Vor dem Ins-Bett-Gehen oder nach dem Aufstehen?
Wie bei allen schönen Sachen: wann immer sich die Gelegenheit ergibt.

Welches Buch würdest du deinem größten Feind schenken?
Meinen Feinden schenke ich so wenig Aufmerksamkeit wie möglich, also auch keine Bücher ;-)

Hardcover oder Paperback?
Wurscht. Hauptsache gehaltvolle Buchstaben.

Zeitung aus Papier oder im Netz?
Tageszeitung: Netz.
Wochenzeitung: Papier.

Von welchem Buch bist du zum ersten Mal so richtig gefesselt worden?
"Der silberne Zweig" von Rosemary Sutcliff. Las ich vor "Der Adler der neunten Legion" und "Drachenschiffe drohen am Horizont",aber die drei gehören zusammen. Tolle Lektüre, auch für Erwachsene.

Deine liebste Literaturverfilmung?
Lord of the Rings

Tägliche oder wöchentliche Pflichtlektüre?
Die Zeit. Aber eher Kür als Pflicht.

Bevorzugte Urlaubslektüre?
Ach ja, früher, an der Nordsee, da schrieb ich mich in der Gemeindebibliothek ein und las mich in den Ferienwochen durch sämtliche historischen Romane... War das schön!
Bei England-Urlauben kaufe ich immer gerne stapelweise Bücher, da geht mir die Lektüre nicht aus. Ansonsten nehme ich, was mir unterwegs so zuläuft. Aber meistens bin ich im Urlaub eher irgendwo aktiv und unterwegs als hinter einem Buch. Obwohl... so ein schöner Strandkorb... und ein gutes Buch... und die Sonne auf dem Bauch... mmmh...

Bester Romantitel ever?
Ist da nun die Qualität der Titelbezeichung gemeint oder die des Buches selbst?
Ein Buch, das ich gerne mochte, trägt den wirklich wunderschönen Titel "Bliss" (und ist von Peter Carey).
Der ultimative Roman? Schwierig... da muß ich nachdenken. Was habe ich denn in letzter Zeit so gelesen? Die Trilogie "His Dark Materials" von Philip Pullman hat mich sehr beeindruckt, aber war nicht wirklich "best ever".
Klar, Neil Gaiman ist super (lest "Neverland"; notfalls auf Deutsch: "Niemalsland"!).
An Werken älterer Autoren wäre Thomas Manns "Doktor Faustus" zu nennen (darin ist eine absolut grandiose Beschreibung von Beethovens Klaviersonate Opus 111).
Und natürlich Rilkes "Aufzeichungen des Malte Laurids Brigge": Ja, ich glaube, das isses. Der erste moderne Roman. Unschlagbar. Rilke. Mal wieder. Lesen!

Welches Buch sollte jeder Mensch gelesen haben?
Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte.

Wer will auch? Bitte bedient Euch!

4
Aug
2006

Für's Wochenende

ein Lesetip.

31
Jul
2006

The Raven


Water birds along the river
sound their calls across the wideness,
whistle from the reeds and bushes.

But my bird is the black raven,
the only one to carry my sorrows
to see my tears and grief and anguish...

Suden Aika


(Auf finnisch klingt das noch viel schöner! Die neue CD "Unta" ist vorgestern erschienen; zu bestellen hier.)

20
Jul
2006

Was ist Kunst wert?

Daß das Magazin "MAX" online Bilder zu akquirieren versucht und dafür, wie bei Sven zu lesen ist, nicht einmal ein Honorar zu zahlen bereit ist, überrascht mich nicht wirklich. Mit immer unverfrorenerer Selbstverständlichkeit wird davon ausgegangen, daß Kunst kostenlos zu haben ist.

Ich erinnere mich selbst an etliche Beispiele aus meinen blutigen Anfängerjahren als Musikerin, wo ich mich immer mal wieder breitschlagen ließ zu dem einen oder anderen Gratis-Auftritt – nicht etwa, wie ich es heute auch immer noch gerne tue, von Freunden oder guten Bekannten, sondern von Menschen, gar von Institutionen, die durchaus in der Lage gewesen wären, mir etwas zu zahlen, die mich aber ähnlich zu locken verstanden wie die "MAX"-Redakteure. Heute würde ich auf solche Sprüche nicht mehr hereinfallen, denn in der Zwischenzeit ist mir einiges klar geworden.

Mir scheint, daß das zur Ideologie verbogene biedermeierliche Bild des "armen Poeten" immer noch die bürgerliche Auffassung von Kunst und Künstlern prägt.
Diese haben in erster Linie mal Idealisten zu sein. Den schnöden Mammon überlasse man doch bitteschön denjenigen, die damit umzugehen wissen. Kommt ein Künstler dann doch auf die Idee, für sein Tun und Werk Geld zu verlangen, folgt sehr rasch der Vorwurf der "Kommerzialisierung". Der spätestens diejenigen trifft, die tatsächlich erfolgreich werden.

Einmal erwarb jemand eine Singvøgel-CD mit den Worten "Euch kann man ja noch kaufen, im Gegensatz zu Rosenstolz, die sind ja jetzt so fürchterlich kommerziell".
Wie bitte?
Rosenstolz ist kein Industrieprodukt wie diese diversen durchgestylten Casting-Bands, sondern ein eigenschöpferisches Projekt. Die haben sich aus der Berliner Szene hochgespielt, machen einfach ihr Ding (ob das nun jemandes Geschmack ist, steht ja auf einem anderen Blatt) – und machen damit mittlerweile richtig Kohle. Aber ist deswegen die Musik, sind die Texte schlechter als zu Anfang? Anders sind sie vielleicht; wäre ja schlimm, wenn jemand immer das gleiche Lied schriebe. Aber wie bitte klingt "kommerziell"?

Also ich wäre richtig gerne kommerziell, in dem Sinne, daß ich überhaupt nix dagegen hätte, mit dem, was ich gut kann, nämlich Lieder machen, auch gutes Geld zu verdienen.

Die Wurzel des ganzen Problems vermute ich im Umgang mit "Kunst als Ware". Wird ein Kunstwerk gehandelt, erhält es einen festen Wert, wird damit aber gleichzeitig zu einem merkantilen Objekt, das allen Gesetzen der Marktwirtschaft ebenso unterworfen ist wie deren grundsätzlicher Geistlosigkeit.
Hier läßt sich dann auch wieder der Bogen schlagen zur "hehren Kunst" des armen (für seine Ideale hungernden und frierenden) Poeten und den mißtrauisch beäugten Erfolgreichen.
Der arme Poet ist sozusagen der Sündenbock für den Spießbürger, der sich mit Idealen eben gar nicht erst abgibt, lieber dem armen Künstler einen Brosamen hinwirft anstatt ihm ein ordentliches Honorar zu zahlen, und ihn dafür als Stellvertreter benutzt, der für ihn denkt, schreibt, singt, tanzt, malt und spielt.
Mit dem erfolgreichen Künstler kann der Spießbürger das nicht mehr machen, darum wird der eben gleich als "verflacht" oder "vom Geld verdorben" abgelehnt.

Die Herausforderung läge darin, der Kunst und ihren Ausdrucksformen einen Wert beizumessen, der sich auch (!) in finanzieller Hinsicht niederschlägt, und gleichzeitig die Fallen marktwirtschaftlicher Beurteilung und (spieß-)bürgerlicher Verurteilung zu vermeiden.

Eine Kulturgesellschaft stellt sich dieser Aufgabe und bewältigt sie so gut wie möglich. Eine Merkantilgesellschaft bedient sich bestenfalls des Vorwandes, eine Kulturgesellschaft zu sein und handelt nach den Regeln der Wirtschaft, womit die Kunst endgültig zur Ware, der Künstler zum Industriearbeiter oder zum Hungerkünstler wird.

10
Jul
2006

Rudolstadt

suden_aika

Das absolute Highlight war für mich Suden Aika aus Finnland.



r_oppermann

Das rote Teil im Vordergrund ist eine E-Harfe.



kwecker

"Wenn der Sommer nicht mehr weit ist" hat er auch gesungen. Natürlich ganz speziell für mich ;-)))



s_vega

Das hat sie zwar nicht gesungen, aber seitdem geht es mir nicht mehr aus dem Kopf...



Ansonsten gab es natürlich sehr wenig Schlaf, sehr viel leckeres Thüringer Bier und ausgesprochen angenehme Kontakte.

Und am Vorabend (bis vier Uhr früh!) eine wilde Session in der schönsten Kneipe Rudolstadts: mit deutschen Volksliedern, amerikanischem Folk und etlichen Singvøgel-Weisen. Wie gut, daß ich meine Reisegitarre dabei hatte. :-)

19
Jun
2006

Arm dran

Der deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, ist sehr besorgt über (...) [die aktuelle] Einkommensentwicklung. In der Künstlersozialkasse versicherte Künstlerinnen und Künstler verdienen demnach in diesem Jahr nur noch durchschnittlich 823,25 Euro im Monat.

Wobei die meisten, die ich kenne, über einen solchen Betrag jubeln würden. Und etliche nicht mal in die Künstlersozialkasse 'reinkommen (weil diese nämlich ein Mindesteinkommen voraussetzt!), also folglich auch noch ohne irgendeine Altersabsicherung auskommen müssen.

Eine Kultur, die ihre Künstler der Armut anheimgibt, ist keine mehr.

29
Mai
2006

Töne im Kopf

Erst vor einigen Tagen habe ich mich wieder daran erinnert, und seitdem wird das Bild immer deutlicher: der große, dunkelbraune Steinway-Flügel, an dem ich sitze, direkt vor den Blechbläsern, Blick frei über die Köpfe der Cellisten auf den Dirigenten. Hinter allem erhebt sich der Chor. Der Dirigent hebt die Arme. Adrenalin pulst. Einhelliges Atemholen. Und los. Die Läufe perlen wie von selbst, der Rhythmus hat mich ergriffen, ich hole ihn nicht, wie sonst allein am Klavier, aus mir selbst; das Orchester ist ein großes lebendiges Tier, ein Leib aus Leibern; der Dirigent ist die Herzfrequenz, der meine Finger folgen, der Chor atmet uns alle ein und aus, die Streicher wiegen sich im Sturm, der sich bei den Bläsern zusammengebraut hat, und die Zeit dehnt sich unendlich in den Augenblick hinein - ein ernstes, süßes Spiel, von schwindelerregender Klarheit.

Lange verklungen.
Kostbare Töne im Kopf.

23
Apr
2006

Bei dem schönen Wetter sitz ich drin....

... und höre Radio.

Aber die Sendung über die Ausgrabung einer bronzezeitlichen Siedlung bei Freising war derartig spannend, daß ich mich einfach nicht losreißen konnte.

Ohne die Initiative der "Hobby-Archäologen" Traudl Bachmeier und Manfred Moosauer wären die Sensationsfunde wahrscheinlich niemals ans Tageslicht gelangt, weil die nahegelegene Kiesgrube sie schon längst verschluckt hätte. Auch das Landesamt für Denkmalpflege trat erst nach den beiden Privatleuten auf den Plan.

Was ihnen gelang, ist eine beeindruckend verantwortungsvolle und engagierte Eigeninitative!

Wer sich die Sendung anhören will, kann sie hier kostenlos herunterladen. Es lohnt sich!

13
Apr
2006

Zündfunk in Gefahr

Schlaflos und ein bißchen ziellos bin ich gerade im Netz herumgeschwommen, aber jetzt bin ich hellwach und stinkewütend.

Gibt es doch offenbar Pläne, eines der wenigen noch existierenden (und von mir regelmäßig gehörten) mainstreamresistenten Rundfunkprogramme, den Zündfunk, heimlich still und leise plattzumachen.

Zum aktiven Widerstand geht's hier. Bitte macht mit!

12
Apr
2006

Karan im Kino

Eine Cineastin bin ich ganz und gar nicht, obgleich ich gute Filme schätze, wobei mein Geschmack normalerweise eher zum Stillen und Schrägen tendiert (Ausnahmen bestätigen die Regel). Ins Kino muß man mich aufgrund latenter Klaustrophobie durchaus entführen und dort mit einem Sitz am Rand einer Reihe und einem wohlschmeckenden Getränk ruhigstellen. So wie gestern geschehen.

Ein Film über die Macht der Träume, über die Grenzen des Möglichen, über die Art und Weise, sie zu ertragen oder zu überschreiten, über die Verschiedenheit der Wege und den Kampf darum, sie jeweils anzuerkennen. Und über Musik.

Schaut ihn Euch an, wenn Ihr könnt.
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